Kulinarische delikatesse
Der wilde Spargel ist so sehr in die Lebensgewohnheiten des istrischen Menschen verwurzelt, dass ihn viele für selbstverständlich annehmen. Aber eigentlich ist die Rede von einer besonderen kulinarischen Delikatesse. Den Spargel kennen die alten und die jungen und es gibt fast keine Familie, welche bei der Ankunft des Frühjahrs nicht in den Wald eilt, um die ersten dunkelgrünen Sprosse zu finden. Wahrscheinlich werden sie diese auf die bekannteste Weise zubereiten – als fritaja (Rührei) mit heimischen Hühnereiern.
Vor langer Zeit wurde der Spargel von istrischen Hirten gepflückt und dadurch dem Haushalt der Tagelöhner geholfen. Sie brachten Bündel mit wildem Spargel gebunden mit Ginster zu den Häusern. Heute ist der Aufbruch zum Spargelpflücken eine beliebte Erholung der Einwohner dieser Gegenden. Außer dass sie einige Stunden an Bewegung an frischer Waldluft bringt, ist diese Art der Erholung umso populärer da sie mit einer schmackhaften und gesunden Mahlzeit endet.
Eigenschaften des Spargels sind:
ein bitterer Geschmack
die grüne Farbe die aussieht wie Gras
er ist wild, jedoch zahm und intensiv im Geschmack
der Reichtum an Vitaminen und Mineralien
der niedrige Kaloriengehalt
die positiven Auswirkungen auf das Blutbild und die Reinigung des Organismus
Fritaja mit Spargel
Obwohl auf den ersten Blick karg und dünn, eröffnet der wilde Spargel in der Küche vollkommen neue Welten. Es fällt schwer, seinem bitteren Geschmack zu widerstehen. Für das bereits erwähnte fritaja mit Spargel (Rührei) werden die Stängel mit den Händen zu kleineren Stücken gebrochen, gewaschen und in Öl gedünstet, damit sie weich werden. Danach werden die verrührten gesalzenen Eier zugegeben und noch einige Minuten gedünstet.
Volksheilmittel
Liebhaber verpacken diese auch in den Tiefkühlschrank, um sich auch außerhalb der Saison manchmal deren einzigartigen Geschmack zu gönnen. Das Volk lobt ihn seit langem als Arznei zur Reinigung der Nieren und in der neueren Zeit bestätigt auch die Medizin ihre harntreibenden Eigenschaften. Außerdem ist der wilde Spargel reich an Mineralen und Vitaminen.
Am Ende gilt es zu erwähnen, dass an ihn auch istrische Aberglauben gebunden sind, wie zum Beispiel jener, dass der Pflücker die (rohe!) Spitze des ersten Spargels welchen er zu Beginn der Saison pflückt essen muss, da er dadurch die Gefahr von Schlangen bei allen späteren Gängen durch den Wald umgehen wird.