Die Geschichte über den Digitron, den ersten Taschenrechner
Die Mitarbeiter der Firma Digitron aus Buje produzierten 1971 unter der Führung einer Gruppe von Ingenieuren den ersten Taschenrechner in Europa, das Gadget, ohne das wir uns heute den Alltag überhaupt nicht vorstellen können und das in diesem Raum auch heute noch als Digitron bezeichnet wird.
Unter der Führung des legendären Geschäftsführers Ante Tomljanović nahm die Firma Digitron mit nur 24 Mitarbeitern in einem verlassenen Feuerwehrgebäude ihren Betrieb auf und ging gleich mit ihrem ersten Produkt, dem Taschenrechner DB 800, in die Geschichte ein. So wurde das Unternehmen zum führenden Elektronikhersteller in der Region.
Das Modell DB 800 war eine geschickte Verbindung aus Design und Funktionalität; wegen seiner kleinen Abmessungen war es tragbar und handlich. Es führte anspruchsvolle mathematische Funktionen aus und zeigte die Resultate in Sekundenschnelle auf dem LED-Display an. Dieses bahnbrechende Modell kostete zu jener Zeit ein wahres kleines Vermögen. Nur zum Vergleich: Für seinen Preis konnte man fast schon den beliebten jugoslawischen Kleinwagen Fićo oder Zastava 750 kaufen.
Die Erfolgsformel von Digitron – Wissen, Innovation und echter Enthusiasmus
Die Fabrik Digitron war äußerst erfolgreich, hervorragend organisiert und in verschiedene Abteilungen gegliedert. Produziert wurde eine breite Palette von Geräten: von mechanischen Teilen für Registrierkassen über ausgefeilte Kraftaufnehmer für Waagen bis zu militärischen Geräten und sogar Ampeln. Man investierte viel in die Beschäftigten, Stipendien, Weiterbildung, aber auch in Kultur und Sport. Bei Digitron waren in der Entwicklungsabteilung überwiegend junge Fachleute beschäftigt, während in der Abteilung für den Rechnerzusammenbau hauptsächlich junge Frauen arbeiteten, die ihr Kollektiv auch heute noch als Familie bezeichnen. Die Löhne lagen in jener Zeit weit über denen aus anderen Industriezweigen und erweckten nicht selten Neid. Die damaligen Verkaufsmitarbeiter reisten oft um die Welt und besuchten entwickelte europäische Länder und Japan. Überall wurden sie mit Respekt willkommen geheißen.
Das Unternehmen Digitron ist noch immer aktiv, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang. Das Firmengebäude steht an der Einfahrt in die Ortschaft Buje und erinnert an die einst zukunftsweisende Fabrik, die das Erscheinungsbild dieser Stadt für immer geprägt hat.