In der Zeit des Spätmittelalters teilte
Umag das Schicksal vieler anderer Adriastädte und wurde so mehrmals von der Pest heimgesucht. Diese schreckliche Krankheit dezimierte die Stadt vier Mal; nach dem zweiten Mal entschloss man sich zum Bau einer kleinen Kirche zu Ehren des St. Rochus, des Schutzpatrons gegen die Pest. Der Bau begann im Jahr 1514, an einem Standort bei den Wehrmauern, die damals die Stadt umgaben. Geweiht wurde die Kirche 1515 vom Novigrader Bischof Foscarini.
Auf dem malerischen Maria- und Linaplatz steht bereits seit Jahrhunderten die aus Stein gehauene Rochuskirche. Es haben nicht viel Menschen darin Platz, doch wer eintritt, fühlt sich willkommen.
Am Eingang in die Kirche fällt sofort der steinerne Altar mit drei Nischen ins Auge. Darin stehen die Skulpturen der St. Rochus in der Mitte und des St. Sebastian und St. Christopher an den Seiten. Links vom Altar steht die Statue des St. Peregrinus, des Schutzherrn der Umager Pfarre. Außer dem bestehenden Altar findet man noch Reste eines alten Holzaltars, und die hölzerne Decke wird von einem beeindruckenden Gemälde des St. Rochus im Gebet geschmückt. Vielen Hinweisen nach handelt es sich dabei um ein Werk einer der Schüler des Jacopo Palma des Alten. An der Außenseite, an der Fassade der Fensterrose, ragt die im Jahr 1931 gesegnete Glocke empor. Um die kleine Kirche kümmerte sich die Bruderschaft des St. Rochus, die bis zum Jahr 1594 Grabkammern darin hatte.
Diese kleine Kirche ist oft für Besucher geöffnet. Einmal im Jahr wird ein Gottesdienst darin abgehalten, nämlich am Feiertag des St. Rochus, der am 16. August begangen wird. Von Zeit zu Zeit finden hier auch Ausstellungen und Konzerte mit Klapa-Chören und klassischer Musik statt, immer ein freudiger Moment für Ortseinwohner und Besucher. Falls sich Ihnen die Gelegenheit bietet, an einer der Veranstaltungen teilzuhaben, lassen Sie sich das nicht entgehen. Sie werden dann mit einer authentischen Atmosphäre und einem besonderen spirituellen Erlebnis belohnt.